Wie intelligent ist eigentlich die KI?
09. August 2024 | – Wissen, Informationen
Künstliche Intelligenz als Basis für datenbasierte Entscheidungen ist aus dem geschäftlichen Alltag kaum noch wegzudenken. Was dabei zu beachten ist, damit die mit KI herbeigeführten Entscheidungen auch wirklich intelligent sind, erläutert unserer Analyseexperte Peter Lipp.
Wenn man dieser Tage die Zeitung aufschlägt oder im Internet surft, ergibt sich ein zwiespältiges Bild über das tatsächliche Können von KI. Einerseits liest man, dass KI-basierte Tools inzwischen recht souverän den Turing-Test bestehen, der bislang als Benchmark dahingehend galt, ob eine künstliche Intelligenz von einer menschlichen unterschieden werden kann. Es gibt KI-Systeme, die ein Jura-Examen in Harvard ablegen konnten oder bildgebende Verfahren, die Fotopreise gewonnen haben. Gleichzeitig aber stolpert man immer wieder über Meldungen, dass die künstliche Intelligenz die Gründungsväter der USA fälschlicherweise sehr divers zeichnet oder Empfehlungen gibt, mehrmals täglich Steine zu essen oder den Käse mit (immerhin) lebensmittelechtem Kleber auf der Pizza zu befestigen.
Grund genug, hier also einmal tiefer einzusteigen und sich ein eigenes Bild über die Möglichkeiten und Grenzen in der Anwendung künstlicher Intelligenz zu verschaffen. Was dabei auffällt, ist dreierlei:
- Die KI muss und will liefern!
Das bedeutet, jede Anfrage, jeder Prompt muss beantwortet werden. Als Antwort wird aus den zugrunde liegenden Datenbausteinen die wahrscheinlichste ausgewählt – auch wenn diese Wahrscheinlichkeit noch so klein ist. Die Verfahren sind meist so aufgebaut, dass sie lieber Halbwahrheiten halluzinieren, als ein ehrliches „Das weiß ich nicht“ zu liefern.
- Jede KI ist nur so gut wie die zugrunde liegende Datenbasis!
Der Wert einer KI liegt neben den angewandten Machine Learning Verfahren vor allem in den zugrunde liegenden Daten. Wird Fachliteratur als Quelle forciert, lässt sich das Juraexamen bestehen – werden vor allem nach Likes gewichtete Reddit-Kommentare berücksichtigt, kommt man schnell auf abstruse Ernährungsideen.
- Die KI ersetzt den Menschen nicht!
In der Beurteilung der Ergebnisse braucht es weiterhin und dauerhaft den menschlichen Blick auf die Ergebnisse. Die Interaktion aus Mensch und Maschine ermöglicht relevante und gute Ergebnisse und vereint das „kreative“ Potenzial beider Bereiche.
Genau diesen Dreiklang erleben wir auch bei der AZ Direct im täglichen Umgang mit den verschiedensten KI-Tools. Die positive Energie und die Bereicherung durch neue Impulse fließt in unseren Arbeitsalltag ebenso ein wie die Skepsis und das Wissen um die Grenzen der neuen Technologie.
Schon seit vielen Jahren nutzen wir KI-gestützte Algorithmen, um Muster und Besonderheiten in Kundendaten zu entdecken. Verfahren aus dem Machine Learning sind lange schon wesentlicher Bestandteil unserer Analysen und werden dabei von uns immer wieder gechallenged. Über die Modellparameter, Ex-Post-Analysen oder A-B-Tests können wir schnell den Mehrwert neuer Verfahren erkennen bzw. ein Overfitting vermeiden. Unsere Erfahrung und neue Impulse sorgen hier für beste Ergebnisse. Dies bestätigen uns regelmäßige „Beauty-Contests“, wo unsere Modelle durch externe Experten gepitched werden.
Die neuen Möglichkeiten rund um die KI ermöglichen uns darüber hinaus nun auch bessere Wege zur Veranschaulichung der Analyseergebnisse. So lässt sich mit diesen Verfahren beispielsweise aus dem Merkmalskranz unserer Datenbank AZ DIAS ein (photo)realistisches Bild eines typischen Kunden erstellen. Damit ist ein Halluzinieren ausgeschlossen! So entstandene Marketing-Personas veranschaulichen noch einmal deutlicher, wie ein Kunde „tickt“ und worauf in der Kundenansprache Wert gelegt werden sollte.
Genau diese Kundenansprache wird von uns ebenfalls über künstliche Intelligenz optimiert. Was zeichnet eine erfolgreiche Kampagne aus? Was ist eine ansprechende Überschrift, wie groß sollte sie sein und wo genau in der Ad platziert – für all diese Fragen liefert die KI uns zusätzlich zum Knowhow unserer Kampagnenexperten mittels diverser hochqualifizierter Softwaretools gute Ansatzpunkte, individuelle Kampagnen noch einmal besser zu gestalten.
Wie intelligent ist nun also die KI?
Nach unseren Erfahrungen ist das eigentlich die falsche Frage. Vielmehr geht es darum zu ermitteln, wo und wie die KI Prozesse und Aufgaben übernehmen kann, die den Alltag und Erfolg unserer Tätigkeiten optimieren. Der Erfolg, den die KI dabei hat, fußt dabei weniger auf etwas wie Intelligenz, sondern eher auf den zugrundeliegenden Daten, einer klar umrissenen Aufgabenstruktur und dem Knowhow der Anwender.
Mit dieser Maßgabe haben wir mit KI sehr gute Erfahrungen gemacht und sind ganz klar zu sehr intelligenten Entscheidungen und nachhaltigen Lösungen gekommen.
Interessiert, wie unsere Kombination aus Knowhow und KI-basierten Lösungen Ihre Strategien unterstützen kann ? Dann sprechen Sie uns gerne an!
Peter Lipp
Head of Analytics & Consulting
05241-80-42882